05.06.2025

Schweizerisch-japanischer Perfektionismus steigert die Produktivität

Auf ihrer Suche nach äusserster Präzision und Effizienz hatte die Geschäftsleitung des japanischen Autoteileherstellers Iidzka Seisakusho seit langem das Vorhaben verfolgt, eine Kaltumformmaschine von Hatebur anzuschaffen. Die neue COLDmatic CM 625 soll die Produktivität im Vergleich zu den bisher eingesetzten Vertikalpressen um 200 Prozent steigern.

Das Unternehmen Iidzka Seisakusho Co., Ltd., gegründet im Oktober 1964 und ansässig in der Präfektur Nara nahe Osaka, ist ein führender Hersteller von Automobilteilen, die mit Kaltpress- und Kaltschmiedetechnologien produziert werden. Das Unternehmen produziert Hochpräzisionsteile für Airbags, Sicherheitsgurte, Lenkungen und sonstige Fahrzeugsysteme. Mit 209 qualifizierten und spezialisierten Mitarbeitenden fertigt Iidzka Produkte in zwei japanischen Werken – einem in Hari, etwa 40 Kilometer vom Hauptsitz entfernt, und einem in der Präfektur Kagoshima im Süden des Landes.

Bei seiner Gründung in den 1960er Jahren war das Unternehmen in der Blechverarbeitung aktiv und hauptsächlich auf das Exportgeschäft fokussiert. In den Jahrzehnten danach verlagerte sich der Schwerpunkt auf Kaltschmiedeteile und es wurde Expertise in der Kaltschmiedetechnologie aufgebaut. In den 1990er Jahren und Anfang der 2000er Jahre fertigte Iidzka Seisakusho dann hochwertige Produkte, investierte in Forschung und Entwicklung und expandierte sowohl im eigenen Land als auch international – so wurde der Boden für das heutige Unternehmen bereitet. Seitdem hat Iidzka Seisakusho weitere technologische Fortschritte gemacht.

Kindheitserinnerungen

Herr Satoshi Iidzka trat 1995 in das Unternehmen ein und wurde im Jahr 2000 zum Leiter der Entwicklungsabteilung ernannt. Seit 2015 fungiert er als Vizepräsident. Er hat sein gesamtes Leben rund um das Familienunternehmen verbracht: Sein Vater Hiroshi Iidzka gründete das Unternehmen und ist jetzt Auf-sichtsratsvorsitzender, während sein Bruder Yasushi Iidzka die Position des Präsidenten bekleidet.

«Ich war erst etwa zehn Jahre alt, als ich zum ersten Mal von Hatebur hörte. Mein Vater war zu einer Enthüllungszeremonie für die erste Hatebur AKP 4-5 in Japan eingeladen und kam mit einer Broschüre über das Unternehmen und die Maschine zurück – daran erinnere ich mich noch», sagt Satoshi Iidzka. «Mein Vater hatte schon seit langem mit einer Maschine von Hatebur geliebäugelt. Vor sieben Jahren erwarben wir eine gebrauchte Hatebur COLDmatic AKP 4-5, die zuvor in Thailand in Betrieb gewesen war. Jetzt ist sie bei unserem Gruppenunternehmen Fujita Seisakusho Co., Ltd. installiert. Wir erkannten sofort die hohe Zuverlässigkeit und Qualität der Maschine, obwohl ihre Entwicklung 40 Jahre zurückliegt. Besonders beeindruckt waren wir von der Stabilität der Quertransporte und von der Schneidqualität.»

Monozukuri und Kaizen

Das ultimative Ziel des Kaufs einer neuen Hatebur Kaltpresse, erläutert Herr Iidzka, ist auch mit dem japanischen Begriffen Monozukuri und Kaizen verbunden. Monozukuri steht für Perfektion und handwerkliches Geschick und Kaizen für das Streben nach kontinuierlicher Verbesserung. Herr Satoshi Iidzka: «Mein Vater, ein begabter Ingenieur, hat Präzisionsschmiedetechniken beherrscht. Der Drang unseres Unternehmens zum Perfektionismus in der Produktion ging Hand in Hand mit dem Ziel, mit den besten verfügbaren Maschinen zu arbeiten.»

Die beiden Unternehmen blieben in Kontakt: Im Jahr 2006 gab Iidzka Seisakusho bei Hatebur eine vorläufige Machbarkeitsstudie mit dem Ziel in Auftrag, die Präzision, die Produktivität und die preisliche Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Erfahrung mit der einmaligen Qualität der alten Hatebur Presse war 2022 die treibende Kraft hinter der Entscheidung, eine neue Hatebur COLDmatic CM 625 zu kaufen. Das Geschäft wurde noch im selben Jahr anlässlich der Messe WIRE in Düsseldorf abgeschlossen.

Intensiver Prozess

Von Überlegungen, Berechnungen und Diskussionen bis zur Kaufentscheidung und schliesslich der Auslieferung, Installation und Schulung war der gesamte Prozess sehr intensiv. Zahlreiche Faktoren mussten berücksichtigt werden: Wie würde sich der Krieg in der Ukraine auf Lieferungen aus Europa auswirken? Wie würden sich die Währungskurse entwickeln? Würden die Materialpreise weiter steigen? Am Ende lief alles nach Plan und die COLDmatic CM 625 kam wohlbehalten bei Iidzka in Kagoshima an. Die Maschine wurde Anfang 2024 installiert und die ersten Tests begannen kurze Zeit später.

Vielseitig und flexibel

Die Kaltumformmaschine Hatebur CM  625 ist  ein Wunder an Vielseitigkeit und Flexibilität. Dank kompakter Bauweise, reduzierter Grundfläche, kurzer Inbetriebnahmedauer und einfacher Einrichtung und Umrüstung, ist sie die ideale Maschine zum Herstellen präziser und komplexer Teile. Die sechsstufige Kaltumformmaschine kann Teile mit einem Durchmesser von bis zu 32 mm verarbeiten, weist eine Presskapazität von 2.500 kN auf und erreicht eine hohe Fertigungsgeschwindigkeit von 170 Teilen pro Minute. Einige herausragende Vorteile der CM  625 sind das genaue Servoeinzugsystem, die präzise und schnell arbeitenden Scheren, das genaue und vielseitige Quertransportsystem, die schonende Teileausbringung, die hohe Flexibilität und der breite Anwendungsbereich.

Produktivitätssteigerung von 200 Prozent 

Kein Wunder, dass die Experten bei Iidzka hohe Erwartungen an die neue Maschine haben: «Nach unseren Erfahrungen mit der AKP  4-5 gehen wir davon aus, dass wir die COLDmatic CM 625 für sehr lange Zeit einsetzen können. Die CM  625 verbessert unsere Präzision und erhöht unseren Ausstoss – wir erwarten einen Produktivitätszuwachs von 200  Prozent im Vergleich zu der Vertikalpresse, die wir zuvor in Betrieb hatten», sagt Herr Iidzka. Darüber hinaus glaubt der Vizepräsident, dass die neue Maschine das Unter-nehmen in die Lage versetzen wird, das Teilesortiment zu erweitern, zusätzliche Aufträge zu übernehmen und den Umsatz zu steigern.

Die brandneue CM  625 wird für das Umformen von Airbagteilen und anderen Komponenten eingesetzt. Die Teile sind sehr komplex. Bisher wurden sie in mehreren Schritten auf Vertikalpressen hergestellt. Mit  der CM  625 wird der Prozess auf eine Horizontalpresse umgestellt, was eine höhere Geschwindigkeit und Produktivität mit sich bringt. Statt 40 Teilen pro Minute wird Iidzka in der Lage sein, zwischen 130 und 140 Teile pro Minute zu erreichen.

Die Schulung der Maschinenbediener fand in der Schweiz statt. «Im Juni 2023, ein halbes Jahr vor der Lieferung der Maschine, fand ein sehr professioneller fünftägiger Schulungskurs am Hauptsitz von Hatebur statt», berichtet Herr Iidzka. «Als ich das Montagewerk sah, war ich beeindruckt vom Engagement der Ingenieure bei Hatebur für die Maschinenpräzision. Zwei Bediener und ich nahmen an der Schulung teil.»

Liebe zu den Bergen

Die Reise zur Bedienerschulung war nicht das erste Mal, dass Herr Iidzka die Schweiz besucht hat. Da die Zusammenarbeit von Iidzka und Hatebur bereits Jahrzehnte zurückreicht, hatte er den Hauptsitz und das Montagewerk von Hatebur in Reinach im Jahr 2006 besucht, zusammen mit seinem Vater Hiroshi und einem Ingenieur. «Ich habe so viele gute Erinnerungen. Damals machte Thomas Christoffel mit uns einen Ausflug in die Berge und wir konnten die grossartige Natur der Schweiz geniessen. Im letzten Jahr hatte ich die Gelegenheit, die gleichen Orte erneut zu besuchen. Ich geniesse die schöne Szenerie und die traditionelle Küche der Schweiz.»

Herr Satoshi Iidzka wird sicherlich noch viele weitere Gelegenheiten zu Besuchen in der Schweiz haben, weil die Zusammenarbeit von Iidzka und Hatebur ein starkes Bindeglied bleibt. Mit Blick auf die Zukunft sagt der Vizepräsident: «Die Stärke unseres Unter-nehmens ist unser eigenes System, das eine integrierte Produktion mit Prozessdesign, Matrizenbau und Herstellung von Kaltschmiedeteilen ermöglicht. Wir arbeiten hart, um das Vertrauen der Kunden zu erwerben und zu erhalten, indem wir hochwertige Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen herstellen und äusserst produktive Maschinen für Hochpräzisionsteile einsetzen. Hatebur ist auf dieser Reise ein sehr wertvoller Partner.»

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